Max Verstappen hat das Saisonfinale der Formel 1 2020 in Abu Dhabi für sich entschieden. Der Red-Bull-Pilot ließ beim letzten Rennen des Jahres nichts anbrennen und feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Für den Niederländer war es nach Silverstone der zweite Saisonerfolg. Für die Vizemeisterschaft reichte es trotzdem nicht, denn Konkurrent Valtteri Bottas (Mercedes) landete hinter Verstappen auf Rang zwei und sicherte sich damit auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Dritter wurde Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) vor dem zweiten Red Bull von Alexander Albon.
Im Kampf um Platz drei bei den Konstrukteuren konnte McLaren Racing Point noch abfangen. Lando Norris (5.) und Carlos Sainz (6.) sicherten ihrem Team genügend Punkte und profitierten vom Pech von Sergio Perez, der schon früh im Rennen mit einem technischen Defekt ausrollte. Lance Stroll konnte den WM-Platz seines Teams mit Platz zehn nicht retten.
Renault bleibt damit Fünfter bei den Konstrukteuren, auch wenn man mit Daniel Ricciardo auf Rang sieben und Esteban Ocon auf Platz neun doppelt punkten konnte. Pierre Gasly holte mit Rang acht noch ein gutes Ergebnis für AlphaTauri.
Ohne Punkte beim Abschied von Ferrari blieb Sebastian Vettel, der direkt hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc 14. wurde.
Wer dieses Rennen nicht gesehen hat, der wird es nicht glauben: Sergio Perez hat ein verrücktes Formel-1-Rennen in Sachir gewonnen, obwohl der Mexikaner in der ersten Runde in einen Startunfall verwickelt war und nach der ersten Runde Letzter war. Für den Racing-Point-Piloten ist es der erste Formel-1-Sieg seiner Karriere. Die große Story des Tages war aber George Russell, der das Rennen hätte gewinnen müssen, dank diverser technischer Probleme aber um seinen Erfolg gebracht wurde. Russell hatte das Rennen nach dem Start angeführt und souverän kontrolliert, bis ihn zweimal großes Pech ereilte.
Bei einem Boxenstopp schickte ihn Mercedes auf den falschen Reifen heraus, weswegen er eine Runde später noch einmal zur Box kommen musste. Als er sich fast wieder die Führung erobert hatte, brachte ihn ein Reifenschaden um die Früchte seiner Arbeit. Er wurde Neunter.
So konnte Perez profitieren, der vor Esteban Ocon (Renault) und Lance Stroll (Renault) gewann. Carlos Sainz (McLaren) wurde Vierter, Daniel Ricciardo (Renault) Fünfter. Valtteri Bottas (Mercedes) wurde hinter Alexander Albon (Red Bull) und Daniil Kwjat (AlphaTauri) nur Achter.
Für Max Verstappen (Red Bull) und Charles Leclerc (Ferrari) war das Rennen nach einer Kollision schon in der ersten Runde beendet. Leclerc hatte sich beim Anbremsen von Kurve 4 vertan und war in den Racing Point von Sergio Perez gerauscht. Verstappen konnte dem Treiben auf der Außenbahn ausweichen, fuhr dabei aber geradeaus in die Streckenbegrenzung.
Während das Rennen für Verstappen und Leclerc an Ort und Stelle beendet war, konnte Perez nach einem Dreher die Box aufsuchen und den Grand Prix von der letzten Position an wieder aufnehmen.
Lewis Hamilton hat beim Grand Prix von Bahrain den 95. Sieg seiner Formel-1-Karriere gefeiert, doch das Rennen in der Sachir-Wüste bei Manama wurde überschattet von einem schweren Feuerunfall von Romain Grosjean. Der Haas-Pilot hat diesen offenbar mit verhältnismäßig leichten Verletzungen überstanden. Nach den ersten TV-Bildern war die Sorge um den Gesundheitszustand Grosjeans groß. Als jedoch gezeigt wurde, wie er selbst der Flammenhölle entfliehen konnte und im Medical-Car saß, atmete der Formel-1-Paddock auf. Innerhalb des Haas-Teams waren zuvor sogar Tränen geflossen.
Das Sportliche rückte angesichts des Unfalls zunächst in den Hintergrund.
Hamilton fuhr das in der Schlussphase neutralisierte Rennen vor Max Verstappen und Alexander Albon (beide Red Bull) zu Ende. Tragischer Held war Sergio Perez (Racing Point), dessen Power-Unit an dritter Stelle liegend abbrannte. Sebastian Vettel (Ferrari) kam nach einem verkorksten Nachmittag als 13. ins Ziel.
Lewis Hamilton zieht mit Michael Schumacher gleich !!!
Lewis Hamilton ist Formel-1-Weltmeister 2020. Der Mercedes-Fahrer liegt in der Fahrerwertung nach dem 14. Rennen des Jahres in der Türkei uneinholbar vorne und steht damit vorzeitig als Titelgewinner fest. Es ist bereits Hamiltons siebter Formel-1-Gesamtsieg, womit er den WM-Rekord von Michael Schumacher eingestellt hat. Schumacher war 1994, 1995, 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004 Weltmeister geworden, Hamilton gelang dies in den Jahren 2008, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019 und 2020.Nach Siegen hatte Hamilton Schumacher bereits überholt und führt seit dem Rennen in Portimao allein in der ewigen Siegerliste der Formel 1 mit nun 93 ersten Plätzen gegenüber 91 von Schumacher.
Zum fünften Mal vorzeitig Weltmeister
Beim Türkei-Grand-Prix in Istanbul waren einzig Hamilton und dessen Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas als verbliebene Titelkandidaten ins Rennen gegangen. Und wie schon 2015, 2017, 2018 und 2019 entschied Hamilton die Saison mehrere Rennen vor Schluss für sich - 2020 genau wie 2015 mit noch drei ausstehenden Grands Prix. Hamilton hatte in der Formel-1-Saison 2020 beim dritten Rennen in Ungarn die WM-Tabellenspitze übernommen und sich anschließend deutlich von seinen Verfolgern abgesetzt.
Zunächst schien Red-Bull-Fahrer Max Verstappen gewisse Titelchancen zu haben, büßte diese aber nach drei Ausfällen in der zweiten Saisonhälfte ein. Schließlich fiel auch Auftaktsieger Bottas aus der Entscheidung heraus, womit Hamilton uneinholbar vorne lag.
Bereits beim Emilia-Romagna-Grand-Prix in Imola, dem 13. Rennen des Jahres, hatte Mercedes den siebten WM-Sieg in Folge in der Formel-1-Konstrukteurswertung perfekt gemacht.
Hamilton siegt nach langem Zweikampf mit Vettel !!!
Nicht Lance Stroll, nicht Max Verstappen und auch nicht Sergio Perez: Der Sieger eines aufreibenden Formel-1-Rennens in der Türkei heißt wieder einmal Lewis Hamilton. Der Brite dominierte die zweite Rennhälfte in Istanbul und krönte sich mit seinem Sieg zum siebten Mal zum Weltmeister! Damit steht er jetzt endgültig auf einer Stufe mit Michael Schumacher. In einem vom Regen dominierten Rennen hatte der Mercedes-Pilot zu Beginn des Rennens deutliche Probleme mit Sebastian Vettel. Als die Strecke trockener wurde, fuhr der Brite jedoch plötzlich Kreise um die Konkurrenz und gewann das Rennen am Ende souverän mit einer halben Minute Vorsprung.
Teamkollege Valtteri Bottas konnte das WM-Rennen zu keiner offen gestalten. Der Finne erlebte ein Rennen zum Vergessen, drehte sich gleich mehrfach und wurde sogar von Hamilton überrundet.
Rang zwei ging an Sergio Perez (Racing Point), der zu Beginn lange im Schatten von Teamkollege und Polesitter Lance Stroll gefahren war, im Gegensatz zum Kanadier aber mit einem Boxenstopp durchkam und sein bestes Ergebnis einfuhr. Der lange führende Stroll wurde am Ende nur Neunter.
Eine starke Leistung zeigte Ferrari: Sebastian Vettel konnte Hamilton nach einem starken Start lange hinter sich halten und wurde im Ziel als Dritter vor Teamkollege Charles Leclerc gewertet. Leclerc hatte Perez in der Schlussrunde noch angegriffen, hatte sich aber in der drittletzten Kurve vertan und ermöglichte Vettel so noch das Podium.
Fünfter wurde Carlos Sainz (McLaren) vor den beiden Red Bull von Max Verstappen (6.) und Alexander Albon (7.), die gute Chancen durch Dreher wegwarfen.
Lando Norris (8./McLaren), Stroll und Daniel Ricciardo (10./Renault) holten die letzten Punkte.
Das erwartete Chaos blieb allerdings aus. Zwar hatten Antonio Giovinazzi und George Russell bereits vor dem Rennen ihre Autos in die Streckenbegrenzung gefahren, doch im Rennen selbst lief erstaunlicherweise fast alles glatt. Am Start gab es lediglich einen Dreher von Esteban Ocon und Valtteri Bottas, die ans Ende des Feldes fielen.
Mit Nicholas Latifi (Williams), Romain Grosjean (Haas) und Giovinazzi schieden lediglich drei Piloten aus.
Mercedes hat das Formel-1-Rennen in Imola und damit auch die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen. Lewis Hamilton profitierte von einem längeren ersten Stint und einem Virtuellen Safety-Car zur perfekten Zeit und holte sich in der Emilia-Romagna seinen nächsten Saisonsieg vor Valtteri Bottas (Mercedes) und Daniel Ricciardo (Renault). Großer Verlierer des Rennens war Max Verstappen (Red Bull), der auf Rang zwei liegend einen Reifenschaden erlitt und sich ins Kiesbett drehte. Teamkollege Alexander Albon blieb nach einem Dreher ebenfalls ohne Punkte.
Hamilton lag nach dem Start nur auf Rang drei hinter seinem Teamkollegen und Verstappen, der ihn in der ersten Kurve überholt hatte. Doch während die beiden Piloten vor ihm in die Box fuhren und harte Reifen abholten, blieb Hamilton draußen und drehte auf den Mediums eine schnellste Runde nach der nächsten.
Weil Bottas' Auto durch Trümmerteile beschädigt war, hielt er Verstappen auf, während sich Hamilton einen ausreichenden Vorsprung herausfahren konnte. Zusätzliche Hilfe erhielt er durch das Virtuelle Safety-Car, das durch den Ausfall von Esteban Ocon (Renault) herausgeholt wurde. Dadurch hatte Hamilton nach seinem Stopp bereits fünf Sekunden Vorsprung. Dahinter konnte Verstappen von mehreren Fehlern Bottas' in Rivazza profitieren und den Finnen nach einem kleinen Ausritt überholen. Doch nach 51 Runden platzte Verstappens rechter Hinterreifen und sorgte für dessen Aus. Das Safety-Car brachte das Feld noch einmal zusammen.
Aus den heißen letzten Runden ging Daniel Ricciardo als Bester hinter den Mercedes hervor. Daniil Kwjat (AlphaTauri) versuchte alles, kam aber "nur" auf Rang vier vor Charles Leclerc (5./Ferrari).
Die weiteren Positionen in den Top 10: Sergio Perez (6./Racing Point), die beiden McLaren von Carlos Sainz (7.) und Lando Norris (8.) sowie die beiden Alfa Romeo von Kimi Räikkönen (9.) und Antonio Giovinazzi (10.). Sebastian Vettel wurde 13.
Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Portugal in Portimao gewonnen und sich damit den alleinigen Siegrekord in der Formel 1 gesichert. Der Mercedes-Pilot überstand eine chaotische erste Runde, in der er Teamkollege Valtteri Bottas und Carlos Sainz (McLaren) passieren lassen musste, und gewann den Lauf in der Algarve letztendlich souverän. Zweiter wurde Bottas, der aufgrund von Reifenproblemen nicht mit Hamilton mithalten konnte, vor Max Verstappen, der am Start mit Sergio Perez (Racing Point) kollidiert war, dafür aber keine Strafe erhalten hatte.
Rang vier ging an Ferraris Charles Leclerc vor Pierre Gasly (5./AlphaTauri) und Carlos Sainz (6.). Sergio Perez konnte sich nach seiner Kollision in der ersten Runde noch bis auf Platz sieben vorarbeiten.
Die letzten Punkte sicherten sich die beiden Renault von Esteban Ocon (8.) und Daniel Ricciardo (9.) sowie Sebastian Vettel (Ferrari), der als Zehnter immerhin noch einen Zähler mitnehmen konnte.
Einziger Ausfall des Tages war Lance Stroll. Der Kanadier war in Kurve 1 mit Lando Norris kollidiert und hatte sein Auto später als Letztplatzierter abgestellt.
Lewis Hamilton hat den Großen Preis der Eifel für sich entschieden und ist mit seinem 91. Sieg ausgerechnet auf deutschem Boden mit Michael Schumacher gleichgezogen. Der Mercedes-Pilot gewann das Rennen auf dem Nürburgring souverän vor Max Verstappen (Red Bull) und machte damit einen gewaltigen Sprung in Richtung siebtem WM-Titel. Denn Hauptkonkurrent Valtteri Bottas musste seinen Boliden mit einem technischen Defekt - mutmaßlich an der MGU-H - vorzeitig abstellen und blieb ohne Punkte. Bottas hatte am Start die Führung behauptet, war nach einem Verbremser aber hinter Teamkollege Hamilton gefallen. Wenige Runden später streikte sein Mercedes.
Auf Rang drei holte Daniel Ricciardo seinen ersten Podestplatz für Renault, was seinem Teamchef Cyril Abiteboul nun ein Tattoo nach Ricciardos Wahl beschert. Vierter wurde Sergio Perez (Racing Point) vor dem McLaren von Carlos Sainz (5.) und Pierre Gasly (6./AlphaTauri).
Charles Leclerc (Ferrari) wurde von Startplatz vier auf Rang sieben zurückgereicht, dafür holte Nico Hülkenberg (Racing Point) bei seinem Comeback von ganz hinten als Achter starke Punkte. Die weiteren Fahrer in den Top 10: Romain Grosjean (9./Haas), der am Start von einem Stein am Finger getroffen wurde und mit Schmerzen fuhr, und Antonio Giovinazzi (10./Alfa Romeo).
Sebastian Vettel (Ferrari) leistete sich in der Anfangsphase des Rennens einen Dreher und blieb als Elfter ohne Punkte.
In der WM hat Lewis Hamilton jetzt 69 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger.
Michael Schumacher kann seinen alleinigen Siegrekord in der Formel 1 erst einmal zwei weitere Wochen behalten. Weil er für ein Vergehen vor dem Start zwei Zeitstrafen aufgebrummt bekommen hat, gewinnt Lewis Hamilton den Großen Preis von Russland nicht. Der Mercedes-Pilot muss sich in Sotschi mit Rang drei begnügen. Der Sieg geht an Teamkollege Valtteri Bottas.
Hamilton hatte auf dem Weg in die Startaufstellung zwei Startübungen in der Boxenausfahrt durchgeführt. Das ist aber verboten, weswegen er bei seinem Boxenstopp insgesamt zehn Sekunden warten musste. Dadurch fiel der Brite im Rennen hinter Bottas und Red Bulls Max Verstappen zurück, der Zweiter wurde.
Auf Rang vier landete Sergio Perez (Racing Point) vor Daniel Ricciardo (Renault) und Charles Leclerc (Ferrari). Esteban Ocon (Renault) wurde Siebter vor Daniil Kwjat (AlphaTauri), Pierre Gasly (AlphaTauri) und Alexander Albon (Red Bull).
Sebastian Vettel (Ferrari) landete nur auf Platz 13.
Für Diskussionen sorgte derweil der Start, bei dem wieder mehrere Fahrer durch die Auslaufzone von Kurve 2 fuhren. Carlos Sainz (McLaren) wollte dabei zu schnell durch den vorgegebenen Weg auf die Strecke fahren und fuhr dabei in die Betonmauer.
Wenige Meter später war auch das Rennen von Lance Stroll (Racing Point) gelaufen, der von Leclerc gedreht wurde.
Lewis Hamilton hat den turbulenten Grand Prix der Toskana in Mugello, der gleich zweimal mit roter Flagge unterbrochen und neu gestartet werden musste, gewonnen - und damit einen Riesenschritt in Richtung siebentem WM-Titel gemacht. Denn Mercedes' schärfster Rivale im Kampf um die Fahrer-WM, Max Verstappen, ist leer ausgegangen. Hamiltons Vorsprung auf den Red-Bull-Piloten beträgt nach neun von 17 Rennen der Formel-1-Saison 2020 80 Punkte. Selbst 'ORF'-Experte Alexander Wurz stimmt zu, dass man Hamilton jetzt schon fast zum WM-Titel gratulieren darf. Fix sind neue Rekordmarken: Der 35-Jährige hat in Mugello zum 42. Mal hintereinander die Zielflagge gesehen (übrigens immer in den Punkten) und damit Nick Heidfeld aus den Statistikbüchern eliminiert. In seiner gesamten Karriere ist es das 222. Punkteresultat - ebenfalls Rekord, vor Michael Schumacher (221). Und Hamiltons sechster Saisonsieg ist der 100. Triumph der modernen Mercedes-Silberpfeile, seit diese 2010 wieder in die Formel 1 eingestiegen sind. Ganz nebenbei wackelt jetzt auch der Schumacher-Rekord von 91 Siegen gewaltig. Hamilton steht bei 90.
"Es kommt mir surreal vor", sagt der sechsmalige Weltmeister. "Es ist ein Privileg, in dieser Position mit so einem tollen Team und so einem tollen Auto zu sein. Ich bin unendlich dankbar für all die Menschen, die so hart arbeiten. Ich bin ja nur ein Glied in der Kette. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so weit kommen würde."
Mercedes: Einziger Gegner war man selbst
Der Sieg in Mugello war aber kein Selbstläufer. Zwar hat Mercedes das Rennen nach Belieben dominiert - man konnte es sich sogar leisten, die Fahrer anzuweisen, aus Sicherheitsgründen von den Randsteinen wegzubleiben, um keine Neuauflage von Silverstone zu riskieren. Davor hatten nach dem heftigen Abflug von Lance Stroll (Racing Point) einige Angst.
Polesetter Hamilton verlor den ersten Start gegen Bottas, gewann aber den zweiten und dritten - und war auf der Strecke eigentlich nie gefährdet, den Sieg zu verlieren. Besonders eindrucksvoll seine Machtdemonstration in der vorletzten Runde, als er mit 1:18.833 Minuten den Bonuspunkt für die schnellste Runde eroberte - 0,599 Sekunden vor Bottas!
Am ehesten wackelte Hamilton, als beim Re-Start seine Bremsen qualmten. Was in der Live-Übertragung nicht weiter als Gefahr betrachtet wurde, beunruhigte ihn im Cockpit sehr: "Wenn du siehst, wie eine Flamme aus deiner Bremse leuchtet, ist das kein gutes Zeichen", sagt er.
Bottas seufzt: "Ich bin sehr enttäuscht, denn es war für mich ein Traumstart ins Rennen. Bis zum Safety-Car-Re-Start konnte ich meine Position halten. Als ich die Führung beim zweiten Start verloren hatte, hatte ich keine echten Chancen mehr." 55 Punkte Rückstand in der WM kommentiert er achselzuckend: "Was soll ich machen? Ich muss einfach weiter pushen."
Dritter wurde Alexander Albon (Red Bull). "Es hat eine Weile gedauert", lacht der 24-Jährige nach seinem ersten Podium in der Formel 1. In Brasilien 2019 und Österreich 2020 hatte er die Chance auf einen Pokal noch jeweils nach Kollisionen mit Hamilton verloren. Diesmal setzte er den entscheidenden Stich mit einem überragenden Überholmanöver gegen Daniel Ricciardo (4./Renault).
"Unser Auto ist ziemlich gut auf der Bremse", spielt Albon sein Manöver in der ersten Kurve herunter. Doch Teamchef Christian Horner lässt das nicht gelten: "Daniel ist nicht leicht zu überholen. Jemanden wie ihn außen zu überholen, da muss man schon was können." Albon habe sich sein erstes Podium "wirklich erkämpfen" müssen: "Sehr beeindruckend."
Gaslys italienisches Märchen: "Was haben wir da gerade getan ???
"Oh mein Gott! Was haben wir da gerade getan?", fragt Pierre Gasly nach dem Rennen in Monza über Funk und liefert gleich auch noch die Antwort nach: "Wir haben das verdammte Rennen gewonnen!" Zwölf Jahre nach dem Sensationssieg von Sebastian Vettel für Toro Rosso in Monza gewann Gasly für Nachfolgerennstall AlphaTauri an gleicher Stelle. Gasly profitierte von einem perfekt getimten Boxenstopp. Der Franzose kam nämlich zum Reifenwechsel, kurz bevor die Boxengasse aufgrund des gestrandeten Haas von Kevin Magnussen geschlossen wurde. Dadurch war er bereits wieder am Feld dran, als alle anderen zum Reifenwechsel reinkamen.
Zum Zeitpunkt der Rennunterbrechung lag er bereits hinter Lewis Hamilton und Lance Stroll auf Rang drei. Doch weil der Mercedes-Pilot eine Strafe absitzen musste und der Racing-Point-Pilot den zweiten stehenden Start versaute, lag Gasly nach dem Neustart vorne. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) hielt die Konkurrenz dahinter erst einmal auf, sodass sich der Franzose einen guten Vorsprung erfahren konnte. Am Rennende flog Carlos Sainz (McLaren) immer näher heran, doch Gasly konnte dessen Angriffe abwehren und als Sieger über die Ziellinie fahren - als insgesamt 109. Gewinner der Formel-1-Geschichte. "Das ist einfach unglaublich", jubelt er. "Was für ein verrücktes Rennen."
Glückwunsch von Lewis Hamilton
Für Gasly war es nach seinem zweiten Platz von Brasilien 2019 der zweite Podestplatz seiner Formel-1-Karriere und eine echte Genugtuung. "Oh mein Gott, Jungs, wir haben es wieder getan", brüllte er am Funk. "Ich möchte euch alle beglückwünschen. Euch alle. Alle. Ihr habt einen hervorragenden Job gemacht. AlphaTauri, Honda, alle Ingenieure, alle Mechaniker, alle in Faenza. Wir haben es geschafft!"
"Ich bin sprachlos", ergänzt er später. "Das Team hat so viel für mich gemacht. Sie haben mir meine erste Möglichkeit in der Formel 1 gegeben, sie haben mir mein erstes Podium verschafft. Und jetzt verschaffen sie mir den ersten Sieg. Das ist verrückt. Einfach verrückt. Ich bin so glücklich." Der bestrafte Lewis Hamilton konnte Gasly nach dem Rennen ehrlich gratulieren: "Ich muss Pierre einen riesen Glückwunsch ausrichten. Das ist ein fantastisches Ergebnis für ihn", sagt er. "Ich habe gesehen, was er durchmachen musste, als er von einem Topteam entlassen wurde. Und jetzt hat er die Topteams geschlagen. Es ist einfach fantastisch zu sehen, wie er zurückschlägt. Ich freue mich für ihn."
"Wäre über Platz zwei traurig gewesen"
Gasly weiß, dass er bewegte 18 Monate hinter sich hat. Erst die Chance bei Red Bull, dann die Versetzung ins kleine Schwesterteam. Brasilien 2019 schien für ihn die erste Genugtuung zu sein, doch nun darf er sich Formel-1-Sieger nennen.
"Ich bin niemand, der aufgibt", sagt Gasly. "Ich musste immer für alles in meinem Leben kämpfen. Das ist auch heute noch so. Meine Entschlossenheit, besser und stärker zu sein, ist enorm. Als ich in der Position war, wusste ich, was ich wollte." Gasly wusste: "Wenn ich dieses Rennen nicht gewinne, dann bin ich unheimlich traurig. Selbst über Platz zwei hätte ich mich nicht gefreut." Und der AlphaTauri-Pilot hat alles gegeben. "Ich habe zu Beginn des Stint so hart gepusht, um die Lücke aufzumachen und den anderen Jungs hinter mir keinen Windschatten zu geben", erzählt er. "Die letzten fünf Runden waren so schwierig. Ich wäre zehnmal fast abgeflogen, weil ich so hart gepusht habe und meine Reifen hinüber waren. Ich wollte den Sieg so sehr."
Gasly ist damit auch der erste französische Grand-Prix-Sieger seit Olivier Panis 1996 in Monaco. "Ich habe immer gesagt, dass wir das ändern müssen, weil es so lange her ist", meint er. "Ich habe aber nie erwartet, dass uns das mit AlphaTauri gelingen würde." Aber jetzt ist das Märchen tatsächlich wahr.
Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Belgien gewonnen und dabei wieder einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg gefeiert. Der Brite gab die Führung in den 44 Runden von Spa-Francorchamps nie aus der Hand und gewann vor Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas und Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Der Rest des Feldes wurde wieder einmal zu Statisten degradiert. Daniel Ricciardo (Renault) auf Platz vier lag bereits deutlich hinter Verstappen und fuhr zu seinem besten Saisonergebnis. Sein Teamkollege Esteban Ocon wurde starker Fünfter vor Alexander Albon (Red Bull). Lando Norris (McLaren) fuhr auf Rang sieben.
Die letzten Plätze in den Punkten gingen an Pierre Gasly (8./AlphaTauri), Lance Stroll (9./Racing Point) und Sergio Perez (10./Racing Point). Ferrari ging mit den Plätzen 13 und 14 leer aus.
Beeinflusst wurde das Renngeschehen durch eine Safety-Car-Phase nach zehn Runden, bei der sich fast alle Piloten harte Reifen aufziehen ließen und das Rennen zu Ende fuhren. Ausgelöst wurde das Safety-Car durch einen Unfall von Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) und George Russell (Williams) am Ausgang von Kurve 13.
Giovinazzi hatte auf einem Randstein die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war in die Streckenbegrenzung gefahren. Russell wollte dem zurückschleudernden Boliden ausweichen, wurde dabei aber von einem herumfliegenden Rad getroffen und schied ebenfalls aus. Beide Piloten blieben unverletzt.
Carlos Sainz (McLaren) konnte das Rennen nach einem Problem an seinem Motor erst gar nicht aufnehmen.
Hamilton "Meisterklasse", Bottas zeigt "Schwächen" !!!
Lewis Hamilton hat sich den Sieg beim Grand Prix von Spanien gesichert und ist damit weiterhin auf dem besten Weg, 2020 zum siebten Mal Formel-1-Weltmeister zu werden. Nach sechs Saisonrennen hat der Mercedes-Fahrer bereits 37 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Max Verstappen (Red Bull), der auch im Rennen in Barcelona Zweiter wurde. Toto Wolffs Prognose, dass Verstappen angesichts der spanischen Sommerhitze als Favorit ins Rennen geht, hat sich zwar nicht bewahrheitet. Der Red-Bull-Pilot war aber über 66 Runden tatsächlich ein wesentlich härterer Gegner als auf eine schnelle Runde im Qualifying. Den durchschnittlichen Rückstand pro Runde konnte er von 0,7 auf 0,35 Sekunden halbieren. Aus dem erhofften Angriff auf Mercedes wurde aber nichts. In Runde 6 beschwerte sich Verstappen über das "superlangsame" Tempo von Hamilton, der bummelte, um Reifen zu schonen. Schon in der 18. Runde bauten die Hinterreifen am Red Bull ab. Später entbrannte am Funk eine hitzige Diskussion, weil er lieber sein eigenes Rennen fahren und sich nicht an Hamilton orientieren wollte.
"Ich wollte an die Box kommen, aber sie wollten mich nicht reinholen. Meine Reifen waren am Ende. Ich habe ihnen zwei Runden lang gesagt: 'Ist mir egal, wenn ich hinter die Racing Points zurückfalle. Die überhole ich sowieso locker, noch dazu mit frischen Reifen.' Aber sie haben mich noch zwei Runden draußen gelassen", ärgert sich Verstappen.
Verstappen: "Muss mit P2 zufrieden sein"
"Dass wir die Mercedes heute gesplittet haben, ist für uns sehr gut", freut sich der 22-Jährige, der den Silberpfeilen in Barcelona 2016 die einzige Niederlage der Hybrid-Ära zugefügt hat (nach Kollision Rosberg-Hamilton in der ersten Runde). "Wir waren heute eindeutig nicht so schnell wie Lewis. Da muss ich mit dem zweiten Platz zufrieden sein."
Dass er sich nur einem Mercedes geschlagen geben musste, lag am Start. Valtteri Bottas fiel vom zweiten beinahe auf den fünften Platz zurück, konnte sich aber gegen Sergio Perez (Racing Point) gerade noch durch Kurve 3 verteidigen. Davor hatte er bei einer leichten Berührung mit dem anderen Racing Point von Lance Stroll Glück. "Dass er Stroll in der ersten Kurve die Tür so offengelassen hat, war einfach kein guter Job.
Die Siegessträhne von Mercedes ist beendet! Max Verstappen fährt in Silverstone die goldrichtige Taktik und schlägt damit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, die die Plätze zwei und drei belegen. Der Red-Bull-Pilot war mit harten Reifen gestartet und überflügelte die beiden Mercedes mit seiner Taktik. Platz vier ging an Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der nur einen Boxenstopp einlegte und so die Konkurrenz im Mittelfeld überflügelte. Das Wunder von Nico Hülkenberg vom ersten Podium erfüllte sich hingegen nicht: Der Ersatzmann von Racing Point landete hinter Red Bulls Alexander Albon (5.) und Teamkollege Lance Stroll (6.) auf Rang sieben. Die letzten Plätze in den Punkten holten sich Esteban Ocon (8./Renault), Lando Norris (9./McLaren) und Daniil Kwjat (10./AlphaTauri).
Sebastian Vettel erlebte hingegen wieder ein Rennen zum Vergessen. Der Ferrari-Pilot drehte sich bereits in der ersten Kurve und musste den weiteren Rennverlauf von hinten angehen. Zwischenzeitlich beschwerte er sich vehement über die Taktik seines Teams und eröffnete weitere Gräben. Am Ende blieb er als Zwölfter ohne Punkte.
Was für eine Finish im Silverstone! In den letzten drei Runden fingen sich die Piloten gleich reihenweise Reifenschäden ein. In der letzten Runde erwischte es auch Lewis Hamilton (Mercedes), der sich auf der Flanke ins Ziel schleppte. Max Verstappen hätte den Sieg abstauben können, doch weil Red Bull ihn für die schnellste Rennrunde an die Box geholt hatte, reichte Hamiltons Vorsprung auf der Strecke. Dritter wurde Charles Leclerc (Ferrari).
Entschieden war das Rennen im Grunde bereits nach den ersten Runden, als alle Fahrer an der Spitze während einer Safety-Car-Phase auf die harten Reifen wechselten und auf diesen bis ins Ziel fuhren. Eigentlich!
Denn zweieinhalb Runden vor Schluss fing sich jedoch Bottas jedoch einen Reifenschaden ein und musste an die Box - er fiel aus den Punkten heraus. Gleiches ereilte auch Carlos Sainz (McLaren) und schließlich Hamilton.
So ging Rang vier letzten Endes an Daniel Ricciardo (Renault) vor Lando Norris (5./McLaren), Esteban Ocon (6./Renault) und Pierre Gasly (7./AlphaTauri). Die letzten Punkte gingen an Alexander Albon (8./Red Bull), Lance Stroll (9./Racing Point) und Sebastian Vettel (10./Ferrari).
Ungarn 2020
Lewis Hamilton zieht mit Michael Schumacher gleich !!!
Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Ungarn souverän für sich entschieden. Bei nur zu Beginn nassen Verhältnissen war sein Sieg auf dem Hungaroring im Grunde nie gefährdet, sodass er mit seinem achten Budapest-Erfolg mit Michael Schumacher gleichziehen konnte, der achtmal in Magny-Cours gewinnen konnte. Zweiter wurde Max Verstappen (Red Bull) vor Valtteri Bottas (Mercedes). Das größte Drama fand bereits vor dem Start statt, als Verstappen seinen Red Bull bereits auf der Runde in die Startaufstellung in die Streckenbegrenzung schmiss und sich die Aufhängung beschädigte. Doch mit einer Meisterleistung reparierte die Crew das Auto noch vor dem Start und Verstappen konnte am Rennen teilnehmen.
Der Beginn des Rennens fand noch unter nassen Bedingungen statt. Jedoch wechselten alle Piloten bereits nach wenigen Runden auf die Trockenreifen - die beiden Haas sogar schon am Start, sodass sie auf die Plätze drei und vier gespült wurden. Das konnten sie jedoch im Rennverlauf nicht halten.
Immer wieder schien Regen von oben zu drohen, doch am Ende blieb der erwartete Schauer aus. Spannend war vorne nur der Kampf um Platz zwei, den letzten Endes Verstappen für sich entschied.
Rang vier ging an Lance Stroll (Racing Point) vor Alexander Albon (Red Bull), dem noch Ungemach droht, weil sein Team vor dem Start unerlaubterweise seinen Grid abtrocknete, und Sebastian Vettel (Ferrari), der im Gegensatz zu Teamkollege Charles Leclerc (11.) punktete.
Die letzten Punkte gingen an Sergio Perez (7./Racing Point), Daniel Ricciardo (8./Renault), Kevin Magnussen (9./Haas) und Carlos Sainz (10./McLaren).
Hamilton dominiert die Steiermark, Debakel für Ferrari !!!
Lewis Hamilton hat den Großen Preis der Steiermark souverän für sich entschieden. Der Mercedes-Pilot feierte beim zweiten Lauf der Formel 1 in Spielberg einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg und gewann vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas und Max Verstappen (Red Bull). Platz vier ging an Alexander Albon (Red Bull) vor Lando Norris (5./McLaren), Sergio Perez (6./Racing Point), Lance Stroll (7./Racing Point) und Daniel Ricciardo (8./Renault). Die letzten Punkte gingen an den McLaren von Carlos Sainz (9.) sowie Daniil Kwjat (10./AlphaTauri).
Für Ferrari wurde das Rennen hingegen schon früh zum absoluten Desaster. Schon in Kurve drei berührten sich Sebastian Vettel und Charles Leclerc. Leclerc war etwas zu weit innen über den Randstein gefahren und hob aus, wobei er den Heckflügel seines Teamkollegen abrasierte. Vettels Rennen war in der Box gelaufen, Leclerc stellte wenig später ebenfalls seinen Ferrari ab.
"Ich habe es gar nicht gesehen. Ich habe nur gemerkt, dass mir jemand ins Auto gefahren ist", sagt Vettel nach dem Vorfall, während Leclerc die Schuld auf sich nimmt: "Ich war heute ein Arschloch, anders kann man es nicht sagen", so der Monegasse reumütig.
Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas hat den Auftakt der Formel-1-Saison 2020 gewonnen. Bottas siegte nach 71 Runden auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg und ist damit erster WM-Spitzenreiter des Jahres in der Gesamtwertung. Charles Leclerc wurde Zweiter für Ferrari, Lando Norris Dritter für McLaren. Sebastian Vettel wurde im Rennergebnis auf P10 gewertet.
Kurz vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Spielberg redet Sebastian Vettel Klartext und erklärt, warum 2020 wirklich seine letzte Saison bei Ferrari sein wird. Denn ein Vertragsangebot für die Saison 2021 habe es nie gegeben! "Wir hatten nie Gespräche, es lag nie ein Angebot auf dem Tisch", verrät der Deutsche und stellt sich damit gegen die Aussagen, die bisher von Ferrari kommuniziert wurden. Teamchef Mattia Binotto hatte zu Beginn des Jahres immer wieder betont, dass Vettel die "erste Wahl" sei. Noch im Februar sagte der Italiener: "Es wird eine Zeit geben, in der wir mit ernsthaften Gesprächen anfangen", und er war sich sicher, "dass wir sehr bald zu einer Einigung kommen werden".Doch dazu sollte es nie kommen - in keinen Punkten. Im Mai gab man schließlich die Trennung nach der Saison 2020 bekannt - offiziell in einer "gemeinsamen Entscheidung", wie Binotto betonte. Doch nach Einigkeit klingen die neuen Aussagen von Vettel nicht: "Ich war überrascht, als Mattia mich angerufen hat und mir gesagt hat, dass das Team nicht mit mir weitermachen möchte."
Somit hat Ferrari entschieden, sich von Sebastian Vettel zu trennen, auch wenn dieser damals zitiert wurde, dass beide Seiten erkannt hätten, dass kein gemeinsamer Wunsch besteht, über das Saisonende hinaus zusammenzuarbeiten.
" Die Kommunikation war eine andere "
Gegenüber 'RTL' wird Vettel noch einmal deutlicher: Ferrari habe ihm in den Monaten davor immer signalisiert, dass man gemeinsam weitermachen möchte. Das Aus am Telefon traf ihn daher wie der Blitz: "Das war natürlich in erster Linie ein Schock und kam sehr überraschend", gibt Vettel zu, "weil die Kommunikation davor genau das Gegenteil war."
Böse Worte über seinen Noch-Arbeitgeber verlieren, will der Deutsche aber nicht: "Nachtreten ist nicht meine Art und nicht mein Ziel", winkt er ab. "Wie lange vielleicht vorher mit anderen Fahrern geredet wurde, ändert letztlich nichts an der Entscheidung. Und die akzeptiere ich, wie sie ist." Doch was passiert nun mit Vettel? Seit Bekanntgabe seines Abgangs wurde viel über die Zukunft des viermaligen Weltmeisters spekuliert. McLaren, Renault, Aston Martin und auch Mercedes wurden von vielen Seiten ins Spiel gebracht, doch Vettel betont, dass er derzeit mit überhaupt keinem Team Gespräche führe.
Von einem möglichen Rücktritt möchte Vettel, der morgen 34 Jahre alt wird, aber nichts wissen: "Ich habe in diesem Sport viel erreicht und bin gewillt, noch mehr zu erreichen", sagt er. Dafür brauche er aber das richtige Paket und die richtigen Leute um sich herum. "Und danach suche ich im Moment."
" Vettel sucht das richtige Paket "
Ob es das gibt, ist jedoch eine andere Frage. "Ansonsten muss ich mich nach etwas anderem umsehen", so der Ferrari-Pilot. Aber: "Sollte sich das Richtige ergeben, dann bin ich bereit weiterzumachen. Ich spüre, dass ich noch viel mehr zu geben habe. Aber wenn das nicht der Fall ist, dann ist es wohl an der Zeit, etwas anderes zu machen." Doch solange das nicht klar ist, will Vettel einen Rücktritt auch nicht verkünden. Denn er ist der Meinung: Wenn man eine Tür schließen will, dann muss man auch bereit dazu sein - und nicht sie schließen und dann erwarten, dass sie sich wieder öffnet. Eine Entscheidung wäre also wohl endgültig - und daher will er sich mit dieser auch Zeit lassen.
"Ich möchte sicherstellen, dass ich die richtige Entscheidung für mich und meine Zukunft treffe."
Nach der offiziellen Absage des Frankreich-Grand-Prix hat sich die Formel 1 erstmals konkret zu einem neuen Terminkalender geäußert. Formel-1-Boss Chase Carey gibt sich trotz der nächsten Absage "zunehmend zuversichtlicher", dass die Pläne von einem Saisonstart im Sommer gelingen. Insgesamt plant die Königsklasse 2020 noch "zwischen 15 und 18 Rennen". Aktuell ist ein Saisonstart in Österreich anvisiert, im Gespräch ist ein Doppelevent am 5. und 12. Juli, bevor der Tross nach Silverstone reisen könnte, die heute zwar verkündet haben, dass keine Zuschauer beim Rennen sein werden
"Wir planen einen Start in Europa im Juli, August und Anfang September, mit dem ersten Rennen in Österreich vom 3. bis 5. Juli", verkündet Carey. Das umfasst neben Österreich die bereits geplanten Rennen in Silverstone (19. Juli), Budapest (2. August), Spa-Francorchamps (30. August) und Monza (6. September) sowie mögliche Nachholtermine für Zandvoort und Barcelona.
Im September und Oktober plant die Formel 1 mit Eurasien und Asien. Im Kalender stehen bislang Termine für Singapur (20. September), Sotschi (27. September) und Suzuka (11. Oktober), nachgeholt werden müssten Schanghai, Baku sowie das neue Vietnam-Rennen in Hanoi. Im Oktober und November steht Amerika auf dem Programm, was neben Austin (25. Oktober), Mexiko-Stadt (1. November) und Sao Paulo (15. November) auch ein mögliches Nachholrennen in Montreal beinhaltet.
Dass die bisherigen Termine nicht fest sind, zeigt die Bestrebung, das Saisonfinale im Dezember stattfinden zu lassen. Der Nahe Osten soll den Schlusspunkt der Saison bilden: erst mit einem Nachholrennen in Bahrain, bevor man das Jahr in Abu Dhabi beschließt.
Kein Teil der Planungen scheint Australien zu sein. Die offizielle Absage galt zwar ohnehin nur als Formsache, doch die Aussagen und eine plakative Karte auf Twitter & Co. legen diesen Schluss nahe.